INTERVIEW. Wie sich die Linzer Steuerberaterin und Wirtschaftstreuhänderin Monika Kastenhofer für die ÖGSW einsetzt.
ÖGSW: Warum haben Sie die ÖGSW als Ihre Fraktionsheimat gewählt?
Kastenhofer: Ich habe immer viele Seminare und ÖGSW Veranstaltungen besucht und dadurch viele Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, dazuzugehören. Die kompetente und praxisbezogene Unterstützung vom großen Expertenpool der ÖGSW schätze ich nach wie vor sehr!
Warum engagieren Sie sich für die Kolleginnen und Kollegen?
Wie schon gesagt, bin ich dankbar für die Unterstützung, die ich seit Beginn an erhalten habe. Unser Berufsstand steht immer vor großen Herausforderungen, deshalb wird Networking immer mehr zum Erfolgsfaktor. Es ist mir wichtig, das Netzwerken zwischen erfahrenen und jungen Kollegen zu fördern!
Welche Aktivitäten planen Sie in Ihrem Bundesland?
Monatliche Abendveranstaltungen und den ÖGSW Club gibt es bereits. Stammtische und sonstige Veranstaltungen sollten wieder forciert werden, damit man sich besser austauschen kann. Kooperationen sind sehr wichtig – auch im Bezug des derzeitigen Mitarbeitermangels. Nachwuchs fördern, junge Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen liegt mir sehr am Herzen.
Was würden Sie am geltenden Wirtschafts- und Finanzrecht sofort ändern?
Bürokratieabbau, die vielen Aufzeichnungs- und Meldepflichten nehmen viel Zeit in Anspruch. Haftungsfragen überdenken. Vereinfachungen in der Lohnverrechnung müssen rasch umgesetzt werden.
Wofür sollte sich die Kammer und die ÖGSW mehr einsetzten?
Den Stellenwert des Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer-Berufs weiterhin verdeutlichen, damit die Unabhängigkeit des freien Berufes erhalten bleibt. Vereinfachung im Steuerrecht. In der Quotenregelung und bei den Firmenbuchfristen hat die Kammer bereits gute Arbeit geleistet.
Welchen Beruf hätten Sie gewählt, wenn Sie nicht Steuerberater geworden wären?
Keinen, Steuerberater ist bereits mein zweiter Beruf.
Würden Sie auch anderen zu dem Beruf raten, was würden Sie ihnen empfehlen?
Auf jeden Fall. Steuerberater ist ein interessanter Beruf mit vielen Herausforderungen. Um ein guter Berater zu sein, braucht man viel Fachwissen und gute Lösungsvorschläge, Einfühlungsvermögen und auch kritisches Denken, der Steuerberater ist nicht nur der Experte in Steuerangelegenheiten, sondern auch zugleich Coach.
Wie wird sich der Steuerberaterberuf in Zukunft ändern?
Die Komplexität des Steuerrechts nimmt laufend zu, deshalb erfordert die zielgerechte Beratung ein detailliertes Fachwissen. Auch durch die Digitalisierung wird mehr Sonderberatung gefordert. Es wird mehr Kooperationen zwischen Kolleginnen und Kollegen geben, das ist auch gut so – stärkt auch unser Image.
Welche Kompetenzen neben den fachlichen muss ein Steuerberater mitbringen?
Neben der Lernbereitschaft und Stressresistenz ist das Interesse am Umgang mit Menschen gefragt. Verhandlungsgeschick und Motivation sollten auf keinen Fall fehlen.
Wird es Ihrer Meinung nach in Zukunft kleinere Kanzleien geben?
Ja, ich bin überzeugt, für den Steuerberater der Zukunft gibt es grundlegende Veränderungen. Serviceorientierte Dienstleistungen werden immer mehr gefragt. Was zählt, ist der Mehrwert für den Mandanten, die Kunden schätzen ein persönliches Vertrauensverhältniss.
Welche Ziele haben Sie für Ihre weitere berufliche Karriere?
Weiterbildungen, Netzwerk und Kooperationen aufbauen.
Welche Menschen sind die wichtigsten in Ihrem Leben?
Meine Familie, meine Freunde – die mich zum Lachen bringen.
Was ist für Sie der Sinn des Lebens bzw. haben Sie ihn schon gefunden?
Menschen unterstützen, positive Spuren hinterlassen.
Wie sieht Ihr perfekter Tag aus?
Morgenrunde mit dem Hund. Mit Menschen, von denen ich mich verstanden fühle, ein paar Minuten zu plaudern.
Was sind die liebsten Freizeitbeschäftigungen?
Freunde treffen, wandern, Apfelschlangerl backen.
Was haben Sie immer im Kühlschrank?
Prosecco.
Was essen/trinken Sie am liebsten?
Sushi/Wasser mit viel Zitrone.
Was war die beste Investition Ihres Lebens?
Ausbildung zum Steuerberater.
Ihr größter Traum?
Weiß nicht, ich bin sehr zufrieden und dankbar.
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