Berufsanwärter. Sie stehen als Berufsanwärter vor der Fachprüfung und möchten wissen, wie Sie sich am besten vorbereiten können? Wir haben für Sie die Top Ten Tipps zusammengefasst.
Jeder Berufsanwärter erreicht einmal den Punkt, an dem er vor der Fachprüfung zum Steuerberater steht. Wir haben für Sie die Top Ten Tipps für die optimale Prüfungsvorbereitung zusammengefasst:
1. Starten Sie gleich mit der Vorbereitung: Viele fragen sich, wann man mit der Vorbereitung auf die Fachprüfung beginnen soll. Meine Antwort: Am besten sofort. Legen Sie sich ein Lernkonzept mit einer Zeitplanung zurecht! Die beiden schriftlichen Klausuren sollten nicht unterschätzt werden. Teilen Sie sich den Prüfungsstoff gut ein. Die Akademie der Wirtschaftstreuhänder bietet ein Ausbildungspaket an. Im Juni hielt Prof. Hirschler einen Vortrag zum Thema. Das Video finden Sie auf der Homepage der Akademie gratis unter „Downloads“. Nicht vergessen: Koordinieren Sie mit Ihrem Vorgesetzten Ihren Lernurlaub.
2. Praxis sammeln und direkt anwenden: Fachwissen können sich Berufsanwärter während ihrer Berufsanwärterzeit aneignen. Nutzen Sie Ihre praktischen Erfahrungen auch für die Fachprüfung. Eine Vielzahl der Prüfungsbeispiele ist Berufsanwärtern bereits in der Praxis begegnet. Erinnern Sie sich, wie Sie diesen Fall in der Realität gelöst haben, und lassen Sie Ihre praktischen Erfahrungen einfließen.
3. Stellen Sie rechtzeitig den Antrag: Die Klausurtermine zu „Abgabenrecht“ und „BWL“ finden immer halbjährlich statt und sind online (www.kwt.or.at) abrufbar. Für die mündliche Prüfung sind die einzelnen Termine mit der Landesstelle zu vereinbaren. Ca. zwei Monate vor Prüfungstermin muss ein Antrag zur Zulassung zur Fachprüfung bei der jeweiligen Landesstelle gestellt werden. Sollten Sie die Fachprüfung nicht beim ersten Mal schaffen, reicht für jeden weiteren Antritt zur schriftlichen Prüfung eine Anmeldung mindestens einen Monat vor dem jeweiligen Prüfungstermin.
4. Besuchen Sie die Vorbereitungskurse: Prüfungskurse und -trainings werden unmittelbar vor den Prüfungsterminen von der Akademie der Wirtschaftstreuhänder in Wien, Graz und Salzburg angeboten. Hier wird Wissen und Know-how der Fachbereiche Abgabenrecht und BWL vermittelt. Anhand von prüfungsrelevanten Beispielen werden systematische Vorgangsweise und effiziente Lösungstechnik trainiert. Beginnen Sie am besten mit den Fachkursen zum Abgabenrecht, da in der BWL steuerrechtliche Kenntnisse von Vorteil sind.
5. Berufsanwärter-Stammtisch, Soziale Netzwerke: In fast allen Bundesländern finden regelmäßig BA-Stammtische statt. Die Landesstellen können Ihnen Auskunft über Termine geben. Berufsanwärter haben hier die Möglichkeit, sich zu vernetzen, Lernunterlagen auszutauschen und sich Tipps aus erster Hand von den Fachleuten zu holen. Einmal jährlich findet der BA-Tag statt: Ein österreichweites Netzwerktreffen für Berufsanwärter, das auch vom Who-is-Who der Steuerwelt besucht wird. Für Berufsanwärter eine ideale Gelegenheit, mit den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses oder mit dem Kammerpräsidenten ins Gespräch zu kommen.
6. Rechnen Sie Musterklausuren: Um sich optimal für die Fachprüfung vorzubereiten, empfiehlt es sich, vorab Musterklausuren aus dem Bereich des Abgabenrechts als auch der BWL zu rechnen. Um ein Gespür für das Zeitlimit der schriftlichen Klausurarbeiten (7 Stunden) zu bekommen, kontrollieren Sie mittels Stoppuhr. Die Anzahl der zu erreichenden Punkte (360) entspricht der Dauer von 6 Stunden, eine Stunde steht für die Kontrolle der Klausur zur Verfügung. Ein positives Prüfungsergebnis braucht 216 Punkte (60%).
7. Lernen Sie das Gesetz: Ein absolutes Muss in der Vorbereitungsphase ist das Arbeiten mit Gesetzestexten und Richtlinien. Setzen Sie sich in Ihrer Prüfungsvorbereitung intensiv damit auseinander, damit Sie Sachverhalte strukturiert gemäß den gesetzlichen Regelungen lösen können. Lesen Sie immer zuerst den Gesetzestext und schlagen Sie erst dann in den Richtlinien nach.
8. Mündliche Prüfung: Nehmen Sie bei mündlichen Prüfungen als Zuhörer teil. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Landesstelle nach mündlichen Prüfungsterminen und melden Sie sich als Zuhörer an. Sie bekommen ein Gefühl dafür, wie eine mündliche Prüfung abläuft, und können Ihr eigenes Wissen überprüfen. Neben den Hauptfächern (Abgaben-) Recht und BWL sollten Sie auch Nebenfächer wie Berufsrecht nicht unterschätzen und nicht links liegen lassen.
9. Mut zur Lücke: Auch wenn Sie den Prüfungsstoff so umfassend wie möglich durcharbeiten sollten, benötigen Sie auch Mut zur Lücke. Bei den Prüfungskommissaren handelt es sich um Berufskollegen, die aus eigener Erfahrung wissen, dass man nicht alles wissen kann.
10. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen: Beinahe jeder Berufsanwärter kommt an den Punkt, an dem die Nerven blank liegen. Vertrauen Sie auf Ihr Lernkonzept, lassen Sie sich von Kollegen nicht beunruhigen und vergessen Sie nicht, dass auch Glück zu einem erfolgreichen Prüfungsabschluss beiträgt.
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