Klaus Hübner über neue Projekte, wie die neu eingerichtete Vereinfachungskommission oder die Case Study zur Digitalisierung.
Wir alle arbeiten seit vielen Jahren unermüdlich an der Vereinfachung der gesetzlichen Regelungen und an einem Bürokratieabbau in Österreich. Aufgrund unserer zahlreichen ausführlichen Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, der Erstellung umfangreicher Memoranden und dank der Mitarbeit von Steuerberaterkollegen in der Steuerreformkommission hat die Politik im Rahmen der jüngsten Steuerreform immerhin einige unserer Vorschläge angenommen. Aber es ist uns ein großes Anliegen, dass dieser Weg weiterverfolgt wird. Unsere Liste an Forderungen ist nach wie vor lang – von der Zusammenfassung aller steuerlichen Änderungen in jeweils nur einem Jahressteuergesetz über die Harmonisierung der Bemessungsgrundlage für Sozialversicherung und Lohnsteuer und die Zusammenfassung der Lohnabgaben zu einer Dienstgeberabgabe bis hin zur Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger. In vielen Fällen fehlt das praktische Know-how, um praktikable Entwürfe erarbeiten zu können. Wir haben daher jetzt innerhalb der KWT eine Vereinfachungskommission ins Leben gerufen. Für den Vorsitz konnten wir, zusätzlich zu ihrer Funktion als Vorsitzende des Fachsenats für Steuerrecht, Verena Trenkwalder gewinnen. Ziel dieser Expertenkommission ist es, konkrete Vereinfachungs- und Reformvorschläge für die Politik zu erstellen.
Die Zukunft der Effizienzsteigerung
Zusätzlich zu den politischen Rahmenbedingungen beschäftigen uns seit geraumer Zeit auch die technologischen Veränderungen in unserer Arbeitswelt. Ich meine, dass die Umstellung der Kanzleiabläufe auf einen digitalisierten Workflow für viele Kanzleien ein noch notwendiger Schritt sein wird, weil die Zukunft der Effizienzsteigerung in den Kanzleien in der Digitalisierung des internen Workflows liegt. Wir haben uns des Themas Digitalisierung bereits intensiv und mehrfach angenommen, etwa im Rahmen unserer Seminartage oder in den zahlreichen Diskussionsveranstaltungen. Nun starten wir ein neues Projekt: Die KWT möchte anhand einer Case Study für ihre Mitglieder aufzeigen, welche Vorteile eine Digitalisierung bringt und wie die Umstellung erfolgreich verlaufen kann. Im Rahmen dieser Untersuchung wird der Weg von der bisherigen Arbeitsmethode zum digitalisierten Workflow von der KWT unterstützt und der Umstellungsprozess auch wissenschaftlich begleitet. Um eine optimale Repräsentanz zu erreichen, wurden aus dem Kreis der an der Teilnahme interessierten Kanzleien 18 – hinsichtlich Region, Kanzleigröße, verwendeter Software und bisheriger Erfahrung – unterschiedliche Kanzleien ausgewählt. Das Projekt ist mit August 2015 gestartet und zur Arbeitstagung Anfang Mai 2016 sollen (erste) Ergebnisse vorliegen, über die wir Sie selbstverständlich informieren werden.
Zusätzlich zu den politischen Rahmenbedingungen beschäftigen uns seit geraumer Zeit auch die technologischen Veränderungen innerhalb unserer Arbeitswelt.
Fachlicher Austausch über die Grenzen Österreichs hinaus
Internationale Vernetzung immer wichtiger – CFE-Konferenz in Wien. Unser Berufsstand ist zunehmend auch von Regelungen betroffen, die auf internationaler Ebene entschieden werden. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass wir uns außerhalb Österreichs vernetzen und kollegial austauschen. Die KWT ist daher auch Mitglied bei der internationalen Interessenvertretung IFAC (International Federation of Accountants) und den beiden europäischen Organisationen FEE (Fédéderation des Expertscomtables Européens) und CFE (Confédération Fiscale Européenne). Die CFE ist der Zusammenschluss der Steuerberaterorganisationen aus europäischen Staaten, derzeit gehören ihr 26 Berufsverbände aus 21 europäischen Staaten an, die mehr als 100.000 Steuerberater repräsentieren. Unser Ruf bei der CFE ist exzellent, was in erster Linie am unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder in den Fachgruppen der CFE liegt. Es ist eine besondere Ehre und Anerkennung, dass die KWT – als Vertreter Österreichs, eines doch relativ kleinen Mitgliedslandes – nach 20 Jahren heuer zum zweiten Mal Gastgeber für die Generalversammlung und Technical Meetings der CFE war. Die Veranstaltungen, die am 17. und 18. September in Wien stattfanden, waren eine sehr gute Gelegenheit, Funktionärinnen und Funktionäre der Standesvertretungen aus Europa kennenzulernen und sich auszutauschen.
Erscheinungsdatum: