MENTORING. Wie junge Berufskollegen und Berufsanwärter durch die richtigen Mentoren an ihrer Seite die Herausforderungen unseres umfangreichen Berufsstands mit links meistern könnten. Von Doris Wagner und Philipp Seid
Gerade in diesen turbulenten Zeiten ist unser Berufsstand gefragt wie noch nie und ständig mit neuen Herausforderungen und Neuerungen konfrontiert. Das Arbeitspensum in unseren Kanzleien ist immens und jede helfende Hand herzlich willkommen. Gerade „junge“ Kollegen können aktuell, aber auch generell, mit dieser Situation überfordert sein. Unterstützung hierfür kann der Rat und die Hilfestellung von erfahrenen Kollegen sein. In unserer gemeinsamen Zusammenarbeit im Berufsanwärterausschuss der KSW haben wir erarbeitet, was jungen Berufskollegen und speziell Berufsanwärtern helfen kann, sich in der Vielfalt des Berufs des Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers zurechtzufinden sowie die Motivation und Freude daran in fordernden Zeiten nicht zu verlieren. Unsere Lösung: ein Mentor mit dem sich die jungen Berufskollegen und Berufsanwärter regelmäßig austauschen können, scheint für uns eine gewinn-bringende Lösung für beide Seiten. Der Mentor ist in der Regel bereits im fortgeschrittenen Prüfungsverfahren oder auch ein „frischgebackener“ Steuerberater/Wirtschaftsprüfer. Dessen Aufgabe besteht darin, junge Berufskollegen so gut wie möglich in vielen Angelegenheiten des Berufsdaseins zu beraten und zu unterstützen. Mögliche Beratungsfelder können sein: Organisation des Berufsalltags, Weiterbildungsmöglichkeiten, Anmeldung zum Prüfungsverfahren und die daran geknüpften Voraussetzungen, Vorbereitung auf das Prüfungsverfahren, Auswahl und Empfehlungen der Prüfungen sowie der dazugehörigen Kurse und Skripten, Vorbereitung zu den Prüfungen, allgemeine Weiterbildungsmöglichkeiten, Events zum Kennenlernen von neuen Berufskollegen uvm. Speziell für Berufsanwärter kann ein Mentor eine große Stütze während der Prüfungszeit sein.
Tricks und Hürden
Der Berufsanwärter hat den Vorteil, dass er durch die Unterstützung des Mentors zielführend und strukturiert die Ausbildung zum Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer in Angriff nehmen kann. Dies ist möglich, da der Mentor bereits Wissen zu Irrtümern, sogenanntes bezahltes Lehrgeld, erworben hat und etwaige Tricks kennt, wie gewisse Hürden besser bewältigt werden können. Jedoch ist es für viele junge Berufskollegen, die erst die Berufsbefugnis erworben haben, auch eine große Unterstützung in den ersten Jahren, sich mit den erfahrenen Berufskollegen austauschen zu können. Auf der anderen Seite lernt der Mentor durch Feedback neue Perspektiven und Herangehensweisen, wie er den Berufsanwärter besser unterstützen kann, und ist gefordert, genauer seine eigenen Erfahrungen und persönliche Situation zu durchleuchten. Somit kann ein gut durchdachtes Mentorenprogramm einen positiven Synergieeffekt erzeugen, der einen Mehrwert für alle bringen wird. Persönlich versuchen wir in unserem beruflichen Alltag stets Erfahrungen an junge Berufskollegen und Berufsanwärter weiterzugeben. Dieser Austausch ist uns wichtig. Und im Gegenzug sind auch wir selbst mit einem soliden und fachlichen Netzwerk an Kollegen gut ausgestattet, mit denen man sich vor allem in der aktuellen Krisenzeit sehr gut austauschen kann.
Unsere Empfehlungen
Vernetzen Sie sich mit Ihren Kollegen, um gemeinsam voneinander zu lernen, damit die Herausforderungen des Berufsalltags bestmöglich bewältigt werden und Sie nicht die Freude an Ihrem Beruf verlieren!
Mag. Doris
Wagner, Bakk., ist
Steuerberaterin
doris.wagner@
sw-beratung.at
Philipp Gabriel
Seidl BSc. (WU)
ist Berufsanwärter
philipp.seidl@
ergon-fried.at
Erscheinungsdatum:
