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ehr als 20 Jahre darf ich dem Berufsstand als KSW-
Vorsitzender dienen. Eine neuerliche Wiederwahl
möchte ich nicht mehr anstreben. Deshalb haben
wir bei der ÖGSWGeneralversammlung unseren neuen Spit-
zenkandidaten gewählt – einstimmig:
Herbert Houf
hat sich
längst als „natürlicher“ Nachfolger empfohlen. Er arbeitet
schon seit 2005 im Kammervorstand, seit 2015 ist er Vizeprä-
sident. Er war von 2013 bis 2015 Wiener Landespräsident.
Herbert Houf, selbst erfolgreicher Steuerberater und Wirt-
schaftsprüfer, ist den meisten als versierter und engagierter
Kollege bestens bekannt. Ebenso als eloquenter Vortragender
unserer Akademie. Vor allem bringt Kollege Herbert Houf
das erforderliche „Standing“ mit, um KSW-Präsident zu sein.
Lieber Herbert, unsere Fraktion und ich werden Dich ent-
sprechend unterstützen und wünschen Dir viel Erfolg!
EStG 2020
Es war eines der zentralen Reformversprechen der Regie-
rungsparteien im Wahlkampf: die Entlastung der Arbeitneh-
mer und -geber durch eine Steuerreform. Lange wurde mit
Spannung auf konkrete Maßnahmen gewartet, Ende April
hat die Regierung ihre Steuerreform präsentiert, der Aus-
gang ist nun ungewiss. Dabei ist die präsentierte Reform im
vor allem in Hinblick auf die Verbesserung des Wirtschafts-
standortes Österreich im internationalen Steuerwettbewerb
geglückt. Die stufenweise Senkung der Körperschaftssteuer ist
ein gutes Signal, der zukünftige Körperschaftsteuer-Satz von
21 Prozent ab 2023 ist im internationalen Vergleich angemes-
sen. Offen sind auch die Lohnsteuersenkung ab 2021 und das
uns in Aussicht gestellte EStG 2020.
Unser Fachsenat für Steuerrecht versucht das BMF für die
Vorschläge unseres Berufsstandes zu gewinnen. Zu unseren
Forderungen zählen die Einheitsbilanz, die Reduktion der Ein-
kunftsarten oder die Vereinfachung der Besteuerung von Ge-
sellschafter-Geschäftsführern. Mein großer Dank geht an dieser
Stelle an unsere Kollegen vom Fachsenat, allen voran an deren
Vorsitzende Verena Trenkwalder. Für die Vereinfachung der
Personalverrechnung haben wir Ende 2018 um Ihren Input aus
der Praxis ersucht. Vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge,
die wir – entsprechend aufbereitet – an das Finanzministerium
weitergegeben haben. Wir bleiben dran!
Kommt das Finanzamt Österreich?
Noch ein weiteres türkis-blaues Prestigeprojekt ist unsicher:
Die Zusammenlegung der 21 Sozialversicherungsträger. Es
muss auch hier angenommen werden, dass es unter einer neu-
en Regierung zu Änderungen kommen kann. Offen ist auch,
ob die Zusammenlegung der Finanzämter noch vorm Sommer
vom Nationalrat beschlossen werden wird.
Digitale Selbstprüfung
Es ist auch davon auszugehen, dass die „Standard Audit File
Tax“, die digitale Selbstprüfung für KMUs, im Herbst noch
nicht vom Nationalrat abgesegnet wird. Das BMF hatte sie im
Rahmen der Reform der Bundesabgabenordnung geplant. Wir
Steuerberater sollen künftig die Buchhaltung- und Lohnver-
rechnungsdaten monatlich oder jährlich auf freiwilliger Basis
übermitteln können. Bei Auffälligkeiten wird das System auto-
matisiert einen elektronischen Vorbehalt versenden.
Ich bin davon überzeugt, dass diese auch über kurz oder
lang kommen wird. Wir müssen akzeptieren, dass die Finanz-
verwaltung technische Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung
nutzt (nicht zuletzt um den Personalabbau auszugleichen). Wir
werden daher das Projekt unterstützen, und darauf achten, dass
die Interessen des Berufsstandes berücksichtigt werden:
eine echte, langfristige Freiwilligkeit für die Nutzung von
SAF-T gewährleistet ist
anhand der mittels SAF-T übermittelten Daten keine Ras-
terfahndungen stattfinden, und die Daten nachhaltig ge-
löscht werden, und
die daraus resultierenden Prüfungen einer Außenprüfung
nach BAO völlig gleichgestellt sind, und dass
Unternehmen, die SAF-T nicht nutzen, im Sinne des
Gleichheitsgrundsatzes nicht benachteiligt werden
Fachgutachten: Fluch oder Segen
Bei der Verabschiedung von Fachgutachten im Vorstand ergibt
sich immer wieder eine kontroverse Diskussion: Sind die
jeweiligen Anleitungen unverzichtbare Unterstützung im beruf
lichen Alltag und damit hilfreich oder ein Beitrag zur Über
regulierung, die für uns Freiberufler langsam unwürdig ist und
zur Belastung wird? Zugegeben, die Balance zwischen beiden
Positionenzufinden,istkeineleichteAufgabe.Vieleengagierteund
ehrenamtlich tätige Kolleginnen und Kollegen geben sich
große Mühe, für heikle Bereiche unserer Berufsausübung
Struktur und Hilfestellung auszuarbeiten. Empfinden Sie das
auch so oder ist es zu viel des Guten? Schreiben Sie mir an
n
ZUM AUTOR
Klaus Hübner
ist Präsident
der ÖGSW
office@
klaushuebner.at
Wir haben
bei der ÖGSW
Generalver-
sammlung
unseren neuen
Spitzenkandi-
daten gewählt
– einstimmig:
Herbert Houf
Steuerreform: Bitte warten
STEUERREFORM.
Ende April präsentierte die Koalition ihre Steuerreform,
das weitere Schicksal ist ungewiss. Ein Teil der ersten Reformetappe wurde in
Begutachtung geschickt, für den Großteil gibt es noch keine Gesetzesentwürfe.
Die Umsetzung weiterer Reformprojekte ist ebenso offen. Von Klaus Hübner
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2/2019
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