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ir alle arbeiten seit vielen Jahrenunermüdlich an
der Vereinfachung der gesetzlichen Regelungen
und an einem Bürokratieabbau in Österreich.
Aufgrund unserer zahlreichen ausführlichenGespräche mit
politischen Entscheidungsträgern, der Erstellung umfang-
reicherMemorandenunddankderMitarbeit vonSteuerbe-
raterkollegen inder Steuerreformkommissionhat diePolitik
imRahmender jüngstenSteuerreform immerhin einige un-
serer Vorschläge angenommen. Aber es ist uns ein großes
Anliegen, dass dieserWeg weiterver-
folgt wird.
Unsere Liste an Forderungen ist
nach wie vor lang – von der Zu-
sammenfassung aller steuerlichen
Änderungen in jeweils nur einem
Jahressteuergesetz über die Harmo-
nisierung der Bemessungsgrundlage
für Sozialversicherung und Lohn-
steuer und die Zusammenfassung
der Lohnabgaben zu einer Dienstge-
berabgabe bis hin zur Zusammenle-
gung der Sozialversicherungsträger.
In vielen Fällen fehlt das praktische Know-how, um prak-
tikable Entwürfe erarbeiten zu können. Wir haben daher
jetzt innerhalbder KWT eine Vereinfachungskommission
ins Leben gerufen. Für denVorsitz konntenwir, zusätzlich
zu ihrer Funktion alsVorsitzende des Fachsenats für Steuer-
recht, Verena Trenkwalder gewinnen. Ziel dieser Experten-
kommission ist es, konkrete Vereinfachungs- und Reform-
vorschläge für die Politik zu erstellen.
DieZukunft der Effizienzsteigerung
Zusätzlich zu den politischen Rahmenbedingungen be-
schäftigen uns seit geraumer Zeit auch die technologischen
Veränderungen in unserer Arbeitswelt. Ich meine, dass die
Umstellung der Kanzleiabläufe auf einen digitalisierten
Workflow für viele Kanzleien ein noch notwendiger Schritt
sein wird, weil die Zukunft der Effizienzsteigerung in den
Kanzleien in der Digitalisierung des internen Workflows
liegt.Wir haben uns desThemas Digitalisierung bereits in-
tensiv undmehrfach angenommen, etwa imRahmen unse-
rer Seminartage oder in den zahlreichenDiskussionsveran-
staltungen. Nun starten wir ein neues Projekt: Die KWT
möchte anhand einerCase Study für ihreMitglieder aufzei-
gen, welcheVorteile eineDigitalisierung bringt undwie die
Umstellung erfolgreich verlaufen kann. Im Rahmen dieser
Untersuchungwird derWeg von der bisherigenArbeitsme-
thode zum digitalisiertenWorkflow von der KWT unter-
stützt und der Umstellungsprozess auch wissenschaft-
lich begleitet. Um eine optimaleRepräsentanz zu erreichen,
wurden aus demKreis der an der Teilnahme interessierten
Kanzleien 18 – hinsichtlich Region, Kanzleigröße, verwen-
deter Software und bisheriger Erfahrung – unterschiedliche
Kanzleien ausgewählt. Das Projekt
ist mit August 2015 gestartet und
zur Arbeitstagung AnfangMai 2016
sollen (erste) Ergebnisse vorliegen,
über die wir Sie selbstverständlich
informierenwerden.
Fachlicher Austauschüber die
GrenzenÖsterreichshinaus
Internationale Vernetzung immer
wichtiger –CFE-Konferenz inWien.
Unser Berufsstand ist zunehmend
auch von Regelungen betroffen, die
auf internationaler Ebene entschieden werden. Deshalb ist
es mir auchwichtig, dass wir uns außerhalbÖsterreichs ver-
netzen und kollegial austauschen. Die KWT ist daher auch
Mitglied bei der internationalen Interessenvertretung IFAC
(International Federation of Accountants) und den beiden
europäischenOrganisationenFEE (FédéderationdesExperts-
comtablesEuropéens)undCFE (ConfédérationFiscaleEuro-
péenne). Die CFE ist der Zusammenschluss der Steuerbera-
terorganisationen aus europäischen Staaten, derzeit gehören
ihr 26 Berufsverbände aus 21 europäischen Staaten an, die
mehr als 100.000Steuerberater repräsentieren.UnserRuf bei
der CFE ist exzellent, was in erster Linie am unermüdlichen
EinsatzunsererMitglieder indenFachgruppenderCFE liegt.
Es ist eine besondere Ehre und Anerkennung, dass die
KWT – als VertreterÖsterreichs, eines doch relativ kleinen
Mitgliedslandes – nach 20 Jahren heuer zum zweitenMal
Gastgeber für dieGeneralversammlungundTechnicalMee-
tings der CFE war. Die Veranstaltungen, die am 17. und
18. September in Wien stattfanden, waren eine sehr gute
Gelegenheit, Funktionärinnen und Funktionäre der Stan-
desvertretungen aus Europa kennenzulernen und sich aus-
zutauschen.
n
Zum Autor
KlausHübner
ist Präsident
derÖGWT
klaus.huebner@
huebner.at
NächsteSchritte!
Klaushübner
über neueProjekte, wiedieneu eingerichtete
Vereinfachungskommissionoder dieCaseStudy zur Digitalisierung.
brand
aktuell
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Zusätzlich zuden
politischenRahmen-
bedingungenbeschäftigen
uns seit geraumer Zeit auch
die technologischen
Veränderungen innerhalb
unserer Arbeitswelt.
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