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s gibt Menschen, die gerne imMittelpunkt stehen, und
andere,diemögendasweniger.Sicher ist:EineRedezuhal-
ten ist fürNervösewieGelassene geleichermaßen eineHeraus-
forderung. Die wenigsten habenÜbung. Die gute Nachricht:
Der Erfolg hängt weniger von der Coolness eines Redners als
viel mehr von der gutenVorbereitung ab. Einfühlungsvermö-
gen, einGespür für die Situation und pointierte Sachkenntnis
sind die Grundvoraussetzungen, damit Worte imGedächtnis
der Zuhörer bleiben. Egal, ob eine Veranstaltung eröffnet, ein
Kollege geehrt oder ein Mitarbeiterjubiläum gefeiert werden
soll:EineFestredeverleiht einergesellschaftlichenVeranstaltung
einenbesonderenRahmen.Wer die hoheKunst des Sprechens
ernstnimmt, folgtbewährtenRegeln.ZehnwichtigePunktezur
Vorbereitung:
1
Anlass und Publikum ken-
nen und die Zuhörer dort
abholen, wo sie gerade sind.
Das klingt erst einmal banal,
ist es aber nicht.Denn einFest-
redner sollte weniger von sich
selbst ausgehen als vielmehr seinPub-
likum ins Boot holen. Sympathisch sein ist
dabei oberstes Gebot. Wichtige Fragen sind: Wer ist
mein Publikum?Warum sind es gekommen?Welche Bezie-
hunghabendieZuhöreruntereinander?Gehören sie zu einer
Organisation?Waswürde ich selbst hörenwollen?Ziel dieser
gedanklichenÜbung imVorfeld ist, eine gemeinsame Basis,
einenGrundton für seineRede zu schaffen.
2
EineRedemacht jedenAnlass zu etwas Besonderem, ver-
leihteinemEreigniseinen festlichen, feierlichenCharakter.Des-
sen sollteman sich bei der Konzeption bewusst sein. Entspre-
chendsindauchdieWortezuwählen.AllzuUmgangssprachliches
gilt es zu vermeiden. Und inhaltlich? „Eine Rede soll wie eine
warme Dusche nach einem Spaziergang in Eiseskälte sein“,
besagt ein altes russisches Sprichwort.Mit anderenWorten: Es
geht darum, einen Anlass oder einen Jubilar mitWorten ent-
sprechend zu hofieren. Wer diesen Gedanken imHinterkopf
hat, trifftmeist auchden richtigenTon.
3
Für jede Rede muss Stoff gesammelt werden, aus dem
Stegreif gelingt es nur wenigen, die richtigenWorte zu finden.
Vorbereitung ist Respektsache.Was will ich sagen?Wer viel im
Kopf hat und seineGedanken strukturierenwill, kann sichmit
den Methoden des Mindmapping behelfen. In der Mitte
einesBlattPapiers steht dann zumBeispiel „Berufsjubi-
läumvonXY“und rundherumalles,waseinemzu
XY einfällt. Auf dieseWeise ergeben sich
Stränge, die zu thematischen Blö-
cken zusammengefasst werden
können. Damit wäre das
Grundgerüst für eine
Rede fertig.
soft
skills
Wer viel im
Kopf hat
und seine
Gedanken
erst struk-
turierenwill,
kann sichmit
Methoden
desMind-
mapping
helfen.
„WieeinewarmeDusche“
REDE.
VorsPublikum treten, dieStimme erhebenund seineZuhörer für dieDauer eines Vortrags
indenBann ziehen: Darumgeht esbei Festreden. Zehn Tipps für eingutesGelingen.
VonKarinPollack
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