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ndustrie4.0.mit digital vernetztenSystemenundnahe-
zu selbstorganisiertenProduktionsstätten–keineFrage,
unsereWirtschaft befindet sich in einem fundamenta-
lenUmbruch. Sowohl dieDigitalisierung der Schnittstellen
zum Klienten als auch die kanzleiinternen Prozesse bieten
fürunsWirtschaftstreuhänder eineMöglichkeit, dieArbeits-
abläufe zu beschleunigen, effizienter
zu werden und damit letztendlich
die Ertragskraft zu halten oder zu
steigern. Die Umstellung der Kanz-
leiabläufe auf einen digitalisierten
Workflow steht jedoch für sehr viele
Kanzleiennoch bevor. Lediglich 1%
der Respondenten unserer Online-
Umfrage „Workflow-Digitalisierung
in der Kanzlei“ kann festhalten:
„UnsereKanzlei ist voll digitalisiert.“
Die Umfrage, die wir im Juni an
insgesamt 3.761 selbständige Mit-
glieder ausgeschickt haben, zeigt
noch andere interessante Ergebnisse: 90,97% der insgesamt
733Teilnehmer sindderMeinung, dass sich ihre Steuerbera-
tungskanzlei durch die Digitalisierung stark verändern wird
bzw. sich bereits stark geändert hat. Und ebenfalls über 90%
schätzen die Akzeptanz ihrer Klienten für dieDigitalisierung
als hoch ein.
Weitere zentraleAussagenderOnline-Umfragewaren:
„Gerade fürkleineKanzleien istdiesesThema sehrwichtig.“
„Zusammenarbeitmit denBanken imBereichderDigitali-
sierung ist notwendig.“
„Betriebswirtschaftliche Beratung wird (für Steuerberater)
wichtiger.“
„Die KWT sollte die Dringlichkeit der Umsetzung noch
stärker hervorheben, die erfolgreicheUmsetzung der Digi-
talisierungwirdmit überdenKanzleierfolg entscheiden.“
DieUmfrage stellt somit auch einenklarenAuftragderKol-
legenschaft an die KWT dar, beim Projekt Digitalisierung
weiter zu unterstützen. Ich versichere Ihnen, wir werden
auch im Präsidium inZukunft demThemaDigitalisierung
Priorität einräumen.
Ein Großteil der Antwortenden wünscht sich entspre-
chende Aus- und Weiterbildungsangebote zur Digitalisie-
rung und dieWT-Akademie hat bereits darauf reagiert: Ich
freuemich ankündigen zukönnen, dassunsereAkademie ab
November entsprechende Seminare anbietenwird.
Entscheidend für den erfolgreichen Prozessverlauf ist die
Praxis, laut unserer Umfrage wird von der KWT Unter-
stützung auch beim Auftreten gegenüber Anbietern, in der
Vernetzung mit Kollegen gleicher
Anbieter sowie in der Projektbeglei-
tung erwartet.Wir habendaher nach
dem erfolgreichen Abschluss des ers-
ten KWT-Digitalisierungsprojekts
eine Case Study II gestartet, an der
26 Kanzleien teilnehmen. Der Kick-
off fand im August 2016 statt, das
Projektwird vonSeptember 2016bis
Mai 2017 laufen. Sie allekönnenvon
diesenErfahrungenprofitieren.
Über die Fortschritte der Projekt-
gruppe werden Sie imKWT-Update
auf dem Laufenden gehalten. Dan-
keanMartinBernardini,VorsitzenderdesZukunfts-
ausschusses, undVizepräsidentThomasKölblinger
für ihr Engagement bei diesemwichtigenProjekt.
APRÄGverabschiedet
Nach dem Abschlussprüfer-Aufsichtsgesetz
wurde im Juni das Abschlussprüfungs-
rechts-Änderungsgesetz (APRÄG) ver-
abschiedet.DerKWT ist es gelungen,
wesentliche Anliegen des Berufsstands
erfolgreich in den Gesetzwerdungspro-
zess einzubringen. So konnte eine Verlängerung
der Frist für die personenbezogene Rotation so-
wohl für Gesellschaften von öffentlichem Inter-
esse als auch für fünffach große Gesellschaften
von fünf auf sieben Jahre erreicht werden, die
Cooling-Off-Periode wurde mit drei Jahren
festgesetzt. Damit konnte ein „gold plating“
bei den internenRotationsfristen erfolg-
reichverhindertwerden.
Für diese erfolgreichenVerhandlun-
gen gilt mein Dank Aslan Milla, Vor-
sitzender des BG-A, und Vizepräsident
HerbertHouf.
Zum Autor
KlausHübner
ist Präsident
derÖGWT
klaus.huebner@
huebner.at
brand
aktuell
3
DieUmstellung steht für viele
nochbevor. Lediglich ein
Prozent der Respondenten
unsererOnline-Umfrage
„Workflow-Digitalisierung
inder Kanzlei“ kann
festhalten: „UnsereKanzlei
ist voll digitalisiert.“
3/2016
FundamentalerUmbruch
Klaushübner
über dieZukunft desdigitalisiertenWorkflows.
n
© royyimzy/iStock
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