mit unserer Berufspraxis zu tun hat.
Nimmt ein Unternehmen das Thema
Mitarbeiterführung ernst, muss klar
sein, dass damit eine neue Arbeitsauf-
gabe hinzukommt. Bei einem fachlichen
Thema wäre dies ein klarer Fall für ein
Training. ImCoaching,das jungenWTs,
die Führungsaufgaben übernehmen
sollen, unterstützend zur Seite gestellt
wird, erarbeite ichmit ihnen,wie sie ihre
Führungsrolle ausführenwollen, umden
neuen Aufgaben bestmöglich gerecht zu
werden.Meist geht es darum, Führung
und Verantwortung zu übernehmen,
sinnvoll zu delegieren, zu lernen, Ver-
haltensweisen von Teammitgliedern zu
deuten, und oft darum, sich Respekt zu
verschaffen. Junge Führungskräfte wol-
len daran arbeiten, Konflikte frühzeitig
zu erkennen und angemessen darauf zu
reagieren, sowie mit Klientenwünschen
oder -beschwerden besser umzugehen.
Manchmal werden auch klareZielvorga-
benvomUnternehmenvorgegeben.
BeiWTs, die schon länger imBeruf
sind und ins Coaching gehen, geht es
oft darum, anstehende Entscheidun-
gen und deren Kommunikation im
Unternehmen oder Team vorzuberei-
ten. Manche wollen Ereignisse, die
außerhalb ihres unmittelbaren Ein-
flussbereichs liegen, wie zum Beispiel
denWertewandel in ihrem Unterneh-
men, die Zunahme des Tempos in der
Arbeitswelt undwie siedamit klarkom-
men können, besprechen. Viele leiden
unter der „Sandwich-Position“: Sie
spüren „Druck von oben und unten“
und suchen Entlastung. Ein häufiges
Thema ist auch dasThema Kündigun-
gen: Wie kommuniziere ich es dem
Mitarbeiter? Wie dem Team? Immer
wieder geht es darum, Konfliktsituati-
onen zu erkennen und zu lösen, und
ganz oft werden wichtigeMitarbeiter-,
Karriere- oder Kundengespräche im
Coaching vorbereitet. Das sind nur
einige Beispiele – ich habe Klienten,
diekommenmit einemThema zwei bis
dreiMal zumir, dann ist einigeMonate
nichtsunddannmelden sie sich wieder,
weil ein anderesThema da ist.
Waswürdest du sagen, ist derNutzen von
Coaching fürWTs?
Bramo-Hackel:
Mitarbeiter, die ins
Coaching gehen, werden persönlich
und beruflich zufriedener: Vieles wird
klarer, Beziehungen verbessern sich, die
Führungsrolle wird fokussierter ausge-
füllt, das Verstehen von Zusammen-
hängen entlastet, Konflikte können
besser bearbeitet und übertragene Auf-
gaben effizienter erfüllt werden. Das
kommt natürlich auch demUnterneh-
men zugute – die Effizienz und Identi-
fikation mit demUnternehmen steigt.
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern
Coachingeinheiten zur Verfügung stel-
len, sind für (künftige) MitarbeiterIn-
nen attraktiver und haben einenWett-
bewerbsvorteil auf demArbeitsmarkt.
Wir danken für dasGespräch!
n
Mitarbeiter, die insCoachinggehen,
werdenpersönlichundberuflich
zufriedener: Vieleswird klarer,
Beziehungen verbessern sich.
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1/2017
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