I
n Zeiten relativer Instabilität am Ar-
beitsmarkt und andauernder Wirt-
schaftskrisen ist es wichtig, sich ein sta-
biles Berufsumfeld zu schaffen. Dabei
sind korrekte Studienwahl, richtige Be-
rufswahl und die Auswahl der bestmög-
lichen Arbeitgeber genauso wichtig wie
eineVernetzung innerhalbdes jeweiligen
Berufszweiges.Dies gilt insbesondere für
Berufsanwärter. Nur durch eine starke
Bande kannman sich gegen äußereEin-
flüsse nachhaltig schützen und gemein-
samdenWeg fürneueZiele ebnen.
Sieht man sich die politische Land-
schaft Europas, insbesondere auch die
Österreichs an, sind die Berufsbranchen
mit starker Vernetzung und solidem
gemeinsamen Auftritt, auf lange Sicht
gesehen, erfolgreicher. Indikatoren da-
für findet man häufig in der laufenden
Gesetzgebung, wo bestimmte Branchen
oder Berufsgruppen immer Ausnahmen
von der Ausnahme durchsetzen können.
Ich erwähne das nicht, um gegen solche
möglichenUngerechtigkeitenzuwettern,
vielmehr möchte ich die Wichtigkeit
eines solidenNetzwerkes unterstreichen.
Mankann seinenMissmut twitternoder
auf Facebook posten, jedoch wird das
selten zum nachhaltigen Erfolg führen.
Sicher ist es sinnvoller, seine Energie in
eineGemeinschaft zu investieren, die im-
stande ist, die beruflichen Interessen zu
wahren.DieserEinsatzderGemeinschaft
zur Interessenwahrung möge mit einer
gewissenEloquenzundCharme erfolgen
und sich durch neue Lösungswege und
Anreize vonmöglichen anderen Interes-
senvertretungenabgrenzen.
SolideBasis
Fakt ist, dass die meist älteren Berufs-
kollegen auf bereits langjährige Berufs-
erfahrung und ebenso viele Kontakte
zugreifenkönnen.Das hat vieleGründe,
ein entscheidender kann aber sein, dass
es früher eindeutig weniger Berufskolle-
gen gegebenhat als heute.DerZuwachs
derMitglieder ist auf der einen Seite er-
freulichund spricht fürdieRelevanzund
Qualität unseres Berufsstandes inÖster-
reich, aufderanderenSeite führt erdazu,
dass der Vernetzungsgrad auf Grund
der Vielzahl der Berufskollegen anteilig
abnimmt. Erfahrungsgemäß kennen
Berufsberechtigte im Alter von 50 oder
60 Jahrenmehr als dieHälfte IhrerKol-
legen inder jeweiligenAltersklasse inder
jeweiligen Region. Mitunter kommt
es bei jüngeren Kollegen in größeren
Kanzleien sogar vor, dass diese erst bei
den ersten Kursen an der Akademie er-
fahren, dass sie für denselben Arbeitge-
ber tätig sind. Ein weiterer Grund für
die Veränderung des Vernetzungsgrades
liegt in der Art der Kommunikation.
Kommunikation findet in der jungen
Generationheute hauptsächlich viaMe-
dien statt,dieesvor20Jahrennochnicht
gab.Wir möchten das gern ändern und
organisieren deshalb einmal imQuartal
ein persönliches Treffen zum geselligen
Informationsaustauschund zumUpdate
relevanter Neuerungen. Wir freuen uns
diesbezüglichauchüberAnregungen,die
Berufsanwärter aktuell bewegen.
Ziel ist es, eine solide persönliche
Basis für den Informationsaustausch
unseres Berufsstandes zu schaffen. Die
Systeme und Stakeholder von neuen
rechtlichen Vorschriften werden immer
vielfältiger und komplexer. Das führt
unweigerlich zu einer gesteigerten Zahl
der gesetzlichen Vorschriften. Auch der
Änderungsgrad von bereits erlassenen
Gesetzen nimmt spürbar zu. Netzwerke
können zwar die Flut an Neuerungen
nicht aufhalten, jedoch vermögen sie als
Filter und als nicht zu unterschätzende
psychischeUnterstützung zudienen, um
gegendieseEinflüsse anzukommen.
VierNetzwerktreffen2017
Mitdieser solidenBasis,welche zunächst
inFormvonvierNetzwerktreffen imJahr
2017 geschaffenwerden soll, werden ak-
tuelleundrelevanteThemendurcheinen
kurzenVortrag vermittelt. Anschließend
habenwirgenügendZeit, dieseThemen
undoffene Fragen imRaumbei Speisen
undGetränken zudiskutieren.Ebenfalls
ist dieses Jahr noch einAction-Event für
Berufsanwärter geplant.
DieTeilnahme ist für ÖGWTMit-
glieder kostenfrei. Der erste Termin
findet am 28. Februar 2017 amTiefen
Graben9/1/11, 1010Wien statt.Unser
Special Event gleich im ersten Halb-
jahr ist das David BowieTribute in der
Arena Wien am 3. März 2017. Einla-
dungen hierzu folgen gesondert. Legen
wir doch gemeinsam den Grundstein
fürunser eigenesNetzwerk, unsere eige-
neZukunft!
n
EinstabilesBerufsumfeld
Netzwerken.
Für das Jahr 2017 eröffnen sich insbesondere für unsere jungen
ÖGWTMitglieder neueWegeundChancen. VonBenjaminVlasich
junge
ögwt
1/2017
26
zumautor
BenjaminVlasich
LL.B. ist Steuer-
berater
bv@vienna.at
© PonyWang/iStock