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schäft und begann in der BAWAG, wo er für Risikocontrol-
ling und Mergers & Acquisitions verantwortlich war. 2005
wurde er Leiter des Rechnungswesens in der Bank Austria,
später auch der Beteiligungsverwaltung, und war beim Auf-
bau von Aufsichtsräten und Prüfungsausschüssen in Osteu-
ropa beteiligt. 2010 wechselte Hofbauer, der sich selbst als
waschechten Wiener bezeichnet, „schweren Herzens“ nach
München indieHypoVereinsbank, wo er fünf Jahre alsVor-
stand für Finanzen führend tätig war. Als Berater des Bank-
Austria-CEOWilli Cernko kam er 2015 zurück nachWien,
und als dieser ein Jahr später dieBankAustria verließ, begann
Hofbauer seineLage zu sondieren.
„ImBankensektor wurde in den letzten zehn Jahren im-
mer nur abgebaut, ichhatte Lust auf Aufbau“, erzählt er und
dachte an einStart-up, um eineGeschäftsidee einmal vonder
anderen Seite vorantreiben zu können. Doch dann kam die
ABAP-Ausschreibung dazwischen. Das BMF suchte einen
Wirtschaftsprüfermit Erfahrung, der aber schon lange nicht
in seinem Beruf gearbeitet hat. „Das traf hundertprozentig
auf meine Person zu“, sagte er, bewarb sich und bekam im
September2016den Job. Jetzt ist erManagerund sucht aktu-
ell noch dreiWirtschaftsprüfer, die seinTeam komplettieren
werden.
Sein Plan: Die APAB soll Prüfer von Großunternehmen
eineArt „Pickerl“ ausstellen, quasi einen „Gesundheitscheck“
durchführen. Sämtliche Routineprüfungen der ABAB erfol-
gen angemeldet.BeiMängelnhat dieneueBehördedieMög-
lichkeit,Verwarnungen auszusprechen, aber auchGeldstrafen
und inbesonders schwerenFälleneinBerufsverbot zuverhän-
gen. Neu ist eineWhistleblower-Hotline als Instrument, die
dafür eingerichtet wurde, dass „wir Rauchwolken früher er-
kennenundverhindernkönnen, dass einFeuer alles zerstört“.
Das habehier inWien leider denAnscheindes „Vernaderns“,
hat sich international aber als eineffizientesWerkzeugheraus-
gestellt, erklärt Hofbauer. Als alter Fuchs weiß er, dass be-
sorgteMitarbeiterUnstimmigkeiten imUnternehmen immer
schneller bemerken. Sie sollen eineMöglichkeit bekommen,
Sorgen zudeponieren.
Diebesten Ideenoder Lösungen für Probleme
PeterHofbauer ist gespannt, wie sich dieDinge entwickeln
werden. Sein berufliches Umfeld mag neu sein, er selbst
wird der bleiben, der er schon immer war.Die besten Ideen
oderLösungen fürProblemehat er auf demMotorrad.Er ist
stolzer Besitzer einer Harley-Davidson, einer Triumph
Rocket 3 und einer KTM Super Duke. Er mag Geschwin-
digkeit, ist aber keinRennfahrer und fährt deshalbnur zum
Spaß auf Profi-Rennstrecken. Und ja, wäre es momentan
nicht so bitter kalt, dann käme er von Floridsdorf, wo er
seiner Frau zuliebe seit 20 Jahren wohnt, mit dem
Motorrad insBüro. Sie istnichtnur gerne seineMitfahrerin,
sondern fährt auch selbst mit einer Vespa durch die Stadt.
In der Familie hat sie übrigens auch die Rolle der Event­
managerin: Seit die Kinder groß sind, steuern die Hof-
bauers gerne Fernziele an: Nach Borneo, Uganda oder ins
Ewige Eis.
n
1/2017
BEZAHLTEANZEIGE
?
Kritischhinterfragt
Gbt’sVer uste?
Oberst dGWalter Unger, Leiter Cyber Defense im
Abwehramt, imGesprächmit FranzNowotny, GFbei
dvoSoftware
FranzNowotny:
Washat dasösterreichischeBundesheer
mit IT-Sicherheit zu tun?
Walter Unger:
Cyber Defense ist inzwischen ein Teil der Landes-
verteidigung. UnternehmenundöffentlicheEinrichtungen sind vom
Funktionierender IKT-Systemeabhängig –wenndieseangegriffen
werden, kann sogar der ganzeStaat erpressbar sein.
Wie sehen solcheAngriffe aus?
Trojaner können zumBeispiel alleauf einemServer gespeicher-
tenDaten verschlüsselnund sienur gegen „Lösegeld“wieder
freigeben. AndereAttackenüberlasten einenServer, damit er nicht
mehr arbeiten kann, oder zapfen inSpionageangriffenwichtiges
Know-howab.
Sind auchSteuerberater Zielgruppe für potenzielleAngriffe?
Steuerberater sind einäußerst interessantes Ziel für Kriminelle,
denndieSteuerdaten liegennahezu zu100% indigitaler Form vor.
KanndasCyber DefenseCenter österreichischeUnterneh-
men vor solchenCyber-Angriffen schützen?
Wir könnennur einenunterstützendenBeitrag leisten. JedesUnter­
nehmenmuss sich selbst um seine IT-Sicherheit kümmernund
hat idealerweise seineDaten sogar redundant verfügbar, umnicht
erpressbar zu sein.
Mag.Walter Unger
ist Keynote-Speaker
bei der TAXPO17
am 8. Juni 2017
www.taxpo.at
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