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NewsausderösterreichischenGesellschaftderWirtschaftstreuhänder
3/2017
D
ie Geschwindigkeit, mit der sich dieWelt der Steuer-
berater verändert, ist enorm. Eine Flut an Gesetzen,
Verordnungenund vonder Politik getriebenen Steuergesetz-
änderungenbricht Jahr für Jahrüberunsherein, dieDigitali-
sierung steht anundunseremBerufsbildwirddasAussterben
vorausgesagt. Wer diesenWandel erfolgreich meistern will,
brauchtVerbündete. InderFolgewill ich aufzeigen,wieman
sich einNetzwerk aufbaut und welche Chancen sich durch
Benchmarking ergeben.
WelcheBerufewerden aussterben?
Ob Huffington Post oder einschlägige
Wirtschaftsblogs, sie alle zählen den
Chartered Accountant, also den
Bilanzbuchhalter, und auch den
Steuerberaterberuf in seiner
jetzigen Form zu den vom
AussterbenbedrohtenBerufs-
bildern. Auf den erstenBlick
scheint das übertrieben,
nichtsdestotrotz werden wir
umdenken müssen. Bera-
tung per se ist inflationär
geworden, „Dr.Google“ stellt
scheinbar jede Information
gratis zur Verfügung und die
Online-Buchhaltung sowie die neuenKommunikationsme-
dien werden unser Handwerk stark verändern. Unsere Ar-
beitsweise und die internen Workflows werden zusehends
digitaler.DerBuchhaltungsordner,wiewir ihn jetzt kennen,
wird sich innerhalbdernächsten Jahre in einer digitalenDa-
tendrehscheibe auflösen.
Diese Vielzahl an Herausforderungen zu meistern, das
ganze Spektrum der Gesetzgebung (Stichwort Sozialdum-
ping oder Internationalisierung) abzudecken und gleichzei-
tignochPlatz für dasVier-Augen-GesprächmitKlienten zu
schaffen – dieser Spagat wird dem einzelnen Steuerberater
alleine nur schwer gelingen. Meiner Meinung nach ist die
Kooperationmit Berufskolleginnen und -kollegen der beste
Weg, mit alldem fertig zu werden und den Veränderungs-
prozess unserer Branche erfolgreich zu bewerkstelligen. Die
Natur kann uns dabei ein sehr gutes Vorbild sein, durch
Flottenverbände etwa verbessern Fische oder auch Vögel
ihreÜberlebenschancenum einZigfaches.
Wiegewinntmandie richtigenPartner?
Grundsätzlich lassen sichKontakte sehr gut über dasÖGWT-
Netzwerk oder Kammerplattformen knüpfen. Daraus erge-
ben sich dann wieder neue kleinere Netzwerke, die das Mit-
einander fördern. Wenn man sich beispielsweise nach einer
Fortbildungsveranstaltung auf ein Glas Wein trifft, können
sich Kooperationsmöglichkeiten und neue Chancen ergeben.
Durch das Reden kommen eben die Leute zusammen. Man
muss auch bereit sein, etwas zu geben. Denn nur wer in sein
Netzwerk investiert,wirdauchetwas zurückbekommen.Wer
meint, dassman alleinedurchdasBezahlen einer
EinschreibegebührNetzwerkpartner istund
profitieren kann, der irrt. Kooperati-
onen sind niemals Einbahnstraßen,
es findet immer ein Dialog statt.
Auch wenn es bei der Zusam-
menarbeit auf Fachebene um
beruflicheThemen geht, spielt
wie immer und überall auch
hier der Socialising-Effekt
mit. Kooperationen zwischen
Freiberuflern und auch das
Miteinander innerhalb eines
Kanzleiteams laufen nur dann
gut, wenn die Chemie passt
undman persönlich auf „Grün“
schaltenkann.Manmuss jedoch amBall bleibenunddasGe-
meinsame immerwieder aufsNeuehegenundpflegen.
ImVerbundmit Kolleginnen undKollegen gelingt es, das
eigenePortfolioauszuweiten,Klientenbesserzufriedenzustellen
undFehler zuvermeiden.EineKooperation ist jedochmehrals
nur ein Sicherheitsgurt. Das Benchmarking bei Themen wie
Digitalisierung oder auch Employer-Branding erleichtert die
Weiterentwicklungdes eigenenVeränderungsprozesses.
In Zukunft werdenwir die Steuerberatung individuell auf
den Bedarf des Klienten hin schnüren und das Face-to-Face
mitunserenKundenvielmehr forcierenmüssen.Es führt auch
keinWeg daran vorbei, sich sehr intensiv mit seiner eigenen
Marke zu beschäftigen und Klienten den Mehrwert seines
Leistungsangebots überzeugend zu vermitteln. Der Wandel
in der eigenen Kanzlei wird sich erfolgreicher vollziehen las-
sen, wennwir dieHerausforderungen annehmen undmittels
Kooperationen versuchen, Schritt zuhalten. ImVerbundwird
man als Steuerberater inZukunft erfolgreicher sein.
n
Besser imVerbund
Netzwerke.
Über dieKooperationen zwischenFreiberuflern, dieHerausforderungenundChancen.
VonPeter Katschnig
ZumAutor
Mag. Peter
Katschnig ist
Steuerberater,
Wirtschaftsprüfer
undUnternehmens-
berater
katschnig@
eca-klagenfurt.at
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